Dawson City – Klondike Hwy km 642 (70 km) – Moose Creek (87 km) – Stewart Crossing (27 km) – Whitehorse (Autostopp) – Carcross (74 km) – Skagway (111 km) – Bellingham (Fähre) – Vancouver (104 km)
Nach zwei interessanten Tagen machte ich mich wieder auf den Weg. Durch die Verlängerung am Abend kam ich erst spät los. Zuvor musste ich auch noch auf die Post und zum Schraubenladen. Am Vorabend hatte ich bemerkt, dass ich eine Schraube am vorderen Gepäckträger verloren hatte. Nach dem Einkauf konnte ich meine Sprachkenntnisse wieder ein bisschen auffrischen: Erst plauderte ich mit zwei Mexikanern, danach mit einer Gruppe Deutschen und schliesslich mit einem US-Ami. Als ich nach dem Mittagessen endlich losfuhr, zeigte meine Uhr bereits ca. 15.20 an! Endlich ging es mal ein bisschen flach dahin. Dafür wusste der Wind nicht, dass er laut Reiseführer eigentlich von Nordwesten und somit von hinten kommen sollte :-/ Bald kam ich zur ersten Baustelle. Dort musste ich mein Velo wieder auf das Führungsfahrzeug verladen. Während der kurzen Fahrt begann es zu nieseln, sodass ich nach der Baustelle mein frisch imprägniertes Regenzeug ausprobieren konnte. Der Regen hörte bald wieder auf, das Regenzeugs musste ich aber wegen den darunter durchgeschwitzten Kleidern als Windschutz anbehalten. Bei der nächsten Baustelle durfte ich dann selbst durchradeln. Dabei zeigte sich das unpassende Profil am in Palmer gewechselten Reifen. Auf der feuchten Erde fuhr es sich wie auf Leim! Nach ein paar hundert Metern war ich dann aber wieder auf dem Asphalt. Nach ca. 50 km begann die Strasse dann wieder etwas hügeliger zu werden, allerdings nur mit moderaten ca. 3%. Am Abend fand ich schliesslich wieder mal einen Parkplatz (oder sowas Ähnliches), wo ich sichtgeschützt mein Zelt hinstellen konnte. Zum Znacht wollte ich mir Rühreier machen. Da das ja doch etwas geruchsintensiver ist, fuhr ich zum kochen etwas zurück. Das stellte sich als gute Entscheidung heraus. Ich briet die Eier nämlich in der falschen Pfanne. Obwohl nur wenig angebrannt war, schaffte ich es nicht, die Pfanne wieder sauber zu kriegen. Ich füllte sie also mit Wasser und Abwaschmittel und liess sie über Nacht dort stehen. Die anderen Taschen mit Lebensmitteln liess ich auch gleich dort.
Am nächsten Morgen fuhr ich erst mal die 800m zurück, um meine über Nacht deponierten Sachen zu holen. Trotz des Einweichens liess sich die Pfanne noch immer nicht reinigen. Ich versuchte es noch mit heissem Wasser, gab schliesslich auf und stopfte sie zum Abfall. Das Zelt war noch feucht und die Regenkleider immer noch von innen nass. Ich drehte sie also und stellte das Zelt an die Sonne. Die nächsten 1 1/2 Stunden verbrachte ich dann lesend und endlich war alles trocken. Ich packte und machte mich wieder auf in den Gegenwind. So hielt ich bereits nach 20 km zur Mittagspause an einem Rastplatz an. Dort traf ich Heather und Wayne, die in ihrem Auszeitjahr Kanada und die USA in ihrem Camper bereisen. Sie füllten meinen Wasserbeutel und gaben mir ein Fresspäckli mit Äpfeln und Riegeln. Schon am Morgen überlegte ich mir, nach Whitehorse zu trampen. Ich war mir aber immer noch unschlüssig, weshalb ich die beiden nicht nach einer Mitfahrgelegenheit fragte. Am Nachmittag kämpfte ich weiter mit dem Gegenwind und einigen Anstiegen. So freute ich mich, als ich vis à vis des Campingplatzes eine Lodge mit Restaurant sah. Ich freute mich auf eine Cola, musste dann aber feststellen, dass sie heute früher geschlossen hatten. So fuhr ich um 18.30 mit der Absicht auf ein frühes Zubettgehen auf den Zeltplatz. Dort traf ich aber Corinna und Simon aus Bern. Sie haben für ein paar Wochen ein Auto für Alaska und das Yukon Territory gemietet, wechseln dann für den Indian Summer an die kanadische Ostküste und fliegen schliesslich nach Kolumbien, um während ihres Reisejahres Südamerika kennenzulernen. Sie luden mich zum Znacht ein: grillierte Würstchen und Folienkartoffeln. Danach sassen wir bei einem Schluck Wein und einer Tasse Schoggimilch noch lange zusammen und plauderten, bis wir uns schliesslich kurz vor 02.00 in die Zelte verkrochen.
Am nächsten Tag zeigte mir Simon seine “Dredge”. Er hatte bereits in der Emme und in der Nähe von Disentis im Rhein Gold gewaschen. Auch am Moose Creek unten am Camping fand er etwas Goldstaub. Für ihn wird die Fahrt nach Dawson City und Chicken bestimmt besonders interessant. Nach frühstücken, packen und nochmals etwas plaudern, machten wir uns wieder auf: sie nach Norden, ich nach Süden. Nachdem ich von ihnen zwei Flaschen Wasser und eine Coop-Schokolade erhalten hatte, revanchierte ich mich mit ein paar Päckchen Trinkschokolade. Ich hatte mich nun definitiv entschlossen, erst mal zu versuchen, ein Stück per Anhalter zurückzulegen. Ich fuhr gleich mal zur Lodge, die von Bernern geführt wird. Dort fragte ich auch gleich mal nach, allerdings war das deutsche Paar zwar nach Süden unterwegs, wollte aber in Stewart Crossing den Silver Trail hoch fahren. So fuhr ich also mal die gut 27 km bis zur Kreuzung, ass eine Glace und versuchte mein Glück. Ziemlich schnell begann ich aber zu rechnen. Für die 350 km nach Whitehorse braucht ein Auto mindestens vier Stunden. Da es bereits 17.30 war und ich nicht Nachts nach einer Unterkunft suchen wollte, zeltete ich halt nochmals.
Am nächsten Tag versuchte ich es wieder und gegen Mittag hielt ein Kleinlastwagen an. Chuck war damit unterwegs nach Whitehorse, um seine Schwiegertochter im Spital zu besuchen. Sie hatte Nachwuchs bekommen und Chucks Frau war bereits früher mit dem Pickup hingefahren. So blieb ihm nur noch der LKW. Es war eine angenehme Fahrt, wobei ich kurz nach Carmacks einnickte und erst knapp vor Whitehorse wieder aufwachte. Vor dem Spital angekommen machte ich mich auf die Suche nach einem Bett. Das Beez Kneez war ausgebucht, ebenso das Lead Dog. In zweiterem konnte ich aber für die erste Nacht das Zelt aufstellen – schliesslich standen sechs Zelte um das Hostel verteilt.
Ich traf im Hostel Stefanie aus Glarus sowie Dario und Johannes aus dem Wallis. Am nächsten Tag trafen auch noch Joël und Janick aus dem Zugerland sowie Nachts Fabio (Stefanies Kollege und Reisebegleiter für die letzten drei Wochen) aus Ennenda ein. Am nächsten Morgen fuhren Fabio und Stefanie zum Kluane Nationalpark, während es für Dario und Johannes nach hause ging. Ich zog nach zwei Nächten im Zelt dann doch ins Haus um. Wir gingen immer spät schlafen und durch die Sonne hatte ich bereits um ca. 09.00 um die 35°C im Zelt. Eigentlich hatte ich vor, Kanu zu fahren, evtl. nochmals zu raften und zu schreiben. Hauptsächlich verbrachte ich meine Zeit aber mit lesen und plaudern. Am Donnerstag hätte ich mich dann einer Gruppe für eine Kanufahrt anschliessen können. Da trafen aber Dominik und Jasmin ein, die ich in Chicken kennengelernt hatte. Kurz darauf kamen Fabio und Stefanie zurück. Ich schlug also einen Grillabend vor und beschloss, die Kanufahrt auf einen einsameren Tag zu verlegen. Am Nachmittag wusch ich meine Wäsche und packte meine Sachen wieder auf Velomodus um. Wir hatten einen lustigen Abend, zu dem sich auch noch eine Deutsche, ein Australier, ein Kanadier und ein Tscheche gesellten. Schliesslich fuhren auch noch Götz und Henrik, die Holzleute aus Dawson City, vor. Als krönenden Abschluss konnten wir in dieser Nacht dann auch noch die Nordlichter beobachten.
Am Freitagmorgen versuchten zwei Portugiesen (oder so), Joël zu wecken. Sie schüttelten ihn und riefen immer wieder “It’s five to ten”. Also eigentlich war es ja “ten to five”, aber wach wurde er trotzdem nicht. Schliesslich schaffte er es doch noch auf’s Taxi zum Flughafen, kehrte aber kurz nach 06.00 völlig aufgeregt wieder zurück und versuchte Janick zu wecken. “Du musst mir Geld geben und mein Portemonnaie suchen!” Schliesslich schaffte er es dann doch noch rechtzeitig. Die Nächsten waren dann Dominik und Jasmin, die mit Bus und Zug nach Skagway fuhren. Götz und Henrik fuhren weiter Richtung Ostkanada. Danach machten sich Fabio und Stefanie auf nach Dawson City und ich sattelte mein Rad, um ebenfalls nach Skagway zu kommen. Den Abschluss machte Janick, der nach Lima flog und die nächsten Monate in Südamerika rumreist.
Mit dem Start um die Mittagszeit war ich natürlich eher spät dran. Ich kämpfte wieder mit Gegenwind und Steigungen und als i-Tüpfelchen regnete es auch noch. Immerhin hörte der Regen bald wieder auf. Am Abend erreichte ich Carcross. Ich erwartete immer, dass hier wohl eine Strassenkreuzung sein müsse. Am Ortseingang las ich dann, dass Carcross früher Caribou Crossing hiess. Die Zimmer im Ort waren alle ausgebucht, die Empfehlung, 10 km zurückzufahren fand ich nur mässig schlau. Ich wollte eigentlich schon wild zelten, entschied mich dann aber für den Zeltplatz, da dort gratis Feuerholz verfügbar war und ich so meine nassgeschwitzten Kleider trocknen konnte. Ich fand einen tollen Platz und auch das Feuer brannte schnell. Eine Einheimische auf dem Mountainbike plauderte noch ein bisschen mit mir. Ich brauchte einige Zeit, um mein Tagebuch wieder nachzuschreiben. Als ich zusammenräumte, sah ich plötzlich zwei Augen im Licht der Taschenlampe aufblitzen. Es war ein Fuchs, der es auf meine Cookies abgesehen hatte. Ich verjagte ihn ein paar mal, aber er kam immer wieder. Ich warf einen Stein in seine Richtung und war überrascht, dass er nicht wegrannte sondern den Stein genau prüfte. Offensichtlich hatten ihm andere Camper schon Lebensmittel zugeworfen! Schliesslich schlug ich mit einer Tasche in seine Richtung auf den Boden, worauf er das Weite suchte. Nach ca. 15 min trabte er nochmals auf dem Strässchen vorbei und guckte zu mir rüber. Ich rannte ihm hinterher und er machte sich aus dem Staub. Meine Lebensmitteltaschen verstaute ich in dieser Nacht sicherheitshalber auf dem Dach des Feuerholzhäuschens.
Der Fuchs tauchte nicht mehr auf. Allerdings waren die Eichhörnchen nicht untätig. Ich hatte mein Geschirr zum trocknen auf dem Tisch liegenlassen. Teller und Löffel lagen am Boden und auf der zum Glück umgedrehten Tasse fand ich eine Lache. Da hat doch tatsächlich so ein blödes Vieh vom Baum runtergepinkelt :-/ Weiter ging’s ziemlich anstrengend im Gegenwind über die hügelige Strasse. So schaffte ich in den knapp zwei Stunden bis zur Mittagspause gerade mal gute 25 km! Nach dem Essen war der Wind dann aber plötzlich weg, was mich ebenso wie das nahende Skagway motivierte. Tatsächlich konnte ich beinahe 45 km fahren, bevor kurz vor Fraser wieder Wind aufkam. Um meinen Beinen keine Zeit zur Übersäuerung zu geben, machte ich nur noch kurze Stopps, um was zu trinken und meine zwei Twix zu verdrücken. Auf dem Pass zog ich mich nochmals trocken an, bevor es auf die gut 20 km lange Abfahrt ging. Das Hostel in Skagway hatte meine Reservation anscheinend nicht erhalten. Ich fand aber bei Cindy’s Place für US$ 43 ein Häuschen. Nur das mit der Dusche hatte ich am Telefon missverstanden. Sie verstand, dass es nur eine Münzdusche gebe – dass die am ca. 4-5 km entfernten Hafen liegt, überraschte mich dann. Die fehlende Dusche war aber kein Problem. Cindy fuhr mich in die Stadt und holte mich nach meinem Nachtessen wieder ab.
Am nächsten Tag war es dasselbe. Sie fuhr mich zur Wäscherei und holte mich am frühen Abend mit meinen Einkäufen wieder ab. Während die Waschmaschine arbeitete, ging ich zur Fähre, um für den kommenden Tag eine Fahrt nach Süden zu buchen. Die Fähre ging von Skagway nach Bellingham, südlich von Vancouver. Ich wollte eigentlich über Vancouver Island radeln. “Kein Problem. Umsteigen in Juneau, dann umsteigen in Prince Rupert…” “Danke, das reicht, ich nehme die Fähre nach Bellingham” 😉 Ansonsten erholte ich mich von den zwei anstrengenden Tagen und holte etwas Schlaf nach. Am Montag machte ich mich am frühen Nachmittag auf in die Stadt. Ich ass was, kaufte für die Fähre ein und ging in ein Internetcafé. Dort druckte ich die Reservationsbestätigung für das Hostel in Vancouver aus – vermutlich liegt der Ausdruck heute noch dort. Am Abend traf ich am Fährhafen dann wieder auf Dominik und Jasmin und kurz darauf konnten wir an Bord.
Eine Besonderheit der Inside Passage Fähre ist, dass man auch an Deck zelten kann, was in diversen Reiseführern empfohlen wird. Ich stellte also mein Zelt hin und brauchte alle Taschen, um es am Boden zu halten. Anstatt des standardmässigen “Panzerklebeband mitnehmen” meinte sie bei mir beim Buchen nur, es sei überhaupt kein Problem mit dem Zelt. Dann freute sie sich auch noch, dass ich einen Gaskocher habe, vergass aber den Hinweis, dass der erst an Land wieder benutzt werden konnte. Im Allgemeinen war der Zeltplatz aber ok. Ein paar kleinere Überlegungsfehler machten die Sache aber unnötig schwieriger. So sind zwar 80% des Decks überdacht, die Schräge führt das Regenwasser aber unter den überdachten Teil, wo es in den Unebenheiten des verzogenen Metalls liegenbleibt. So trocknete ich nach der ersten Nacht Innenzelt und Boden und benutzte doch meine Blache. Die zweite Nacht war dann toll. Die Zeit an Bord verbrachte ich mit rausschauen, lesen oder mit Dominik und Jasmin. Am Mittwoch gesellte sich auch Andreas aus Bern dazu. Er hatte eine Kabine privat gebucht und bot mir spontan an, die zweite Koje zu benutzen. Natürlich nahm ich das gerne an. Am Donnerstagmorgen erzählte mir Dominik, er habe bei seiner Morgenzigarette beobachten können, wie ein Angestellter das Deck mit einem Hochdruckreiniger vom nicht vorhandenen Schmutz befreit habe. Ich schaute nach und sah, dass tatsächlich jemand so bescheuert gewesen war. Bei mir hatte das zur Folge, dass das Wasser zwischen Blache und Innenzelt gespritzt wurde. Ich trocknete also meine Sachen und baute mein Zelt dann ab. Auch sonst packte ich wieder für die Weiterfahrt am nächsten Morgen. Wir vier trafen uns schliesslich zum Znacht um 19.30 – allerdings zu verschiedenen Zeitzonen, sodass wir je zu zweit assen 😉 Danach schlossen wir die Fährfahrt mit einem Jassabend ab.
Das Feeling auf der Navimag-Route in Südchile war etwas besser, da jene Fahrt ohne Zwischenstopps durchlief. Im Norden waren diese Stopps vor allem in der Nacht etwas nervig. Dafür konnte ich aber bei Sitka die Lachswanderung beobachten und in Ketchikan zwei Bambus-T-Shirts kaufen. Mal schauen, ob die länger halten als das Merinozeugs. Auch Wale, Seelöwen usw. konnten wir von Zeit zu Zeit sehen, allerdings waren die meist etwas entfernt. Am letzten Nachmittag schwamm aber eine Gruppe Delfine längere Zeit direkt neben dem Schiff. Nicht begreifen konnte ich die Nachsicht der Fährbetreiber mit den vielen Passagieren, die weder Kabine noch Zelt hatten. Zwar ist es wirklich toll, dass erlaubt wird, mehr oder weniger überall auf dem Schiff zu schlafen. Allerdings verstehe ich nicht, dass zugelassen wird, dass z.B. das hinten offene, überdachte “Solarium” mit den Heizstrahlern für die ganze Fahrt besetzt wird. Dabei waren viele Liegen einfach den ganzen Tag von Gepäck belegt, während sich die Besitzer dann in einen zweiten Stuhl setzten oder legten. Im Kino musste jeweils darauf hingewiesen werden, dass am späten Vormittag Platz für die Kinobesucher gemacht werden soll und man dann still sein soll. Dass es auch anders geht, sah ich bei einer jungen Gruppe, die sich jeweils am Abend in der gepolsterten Kinderspielecke einquartierte, diese aber am Morgen für die Kleinen wieder räumte.
Am Freitagmorgen wollten wir uns eigentlich ausserhalb des Schiffs nochmals treffen. Leider fand ich die drei nicht mehr und so machte ich mich auf den Weg. Abends sah ich dann eine SMS, sie seien in einem Café, bei dem ich mir noch überlegt hatte, für das Frühstück einzukehren. Dafür traf ich vor und nach dem Einkauf auf zwei Leute, die selbst schon mit dem Fahrrad unterwegs waren. Auf die Fahrt nach Vancouver machte ich mich mit gemischten Gefühlen. Einerseits freute ich mich, endlich mal Rückenwind zu haben, andererseits wusste ich, dass ich grundsätzlich in der Gegenrichtung unterwegs bin. Trotzdem genoss ich das flotte Tempo und vor allem über die in Küstennähe häufigen kleineren Steigungen half der zusätzliche Antrieb. Ziemlich genau bei Tourenkilometer 7’000 überquerte ich wieder die Grenze nach Kanada. Die Fahrt im städtischen Gebiet war nach den vielen einsamen Etappen im hohen Norden eine ziemliche Abwechslung. Da ich hauptsächlich auf Strassen mit Radstreifen unterwegs war, kam ich aber trotzdem problemlos voran. Nur die vielen Ampeln waren etwas nervig – und im Gegensatz zu Südamerika sieht man die ja nicht einfach als generelle Empfehlung 😉 Am frühen Abend hielt ich bei einem Poulet-Imbiss an. Die Flügeli schmeckten, waren aber nicht der Hauptgrund für meinen Stop. Da ich den Ausdruck mit der Hostelreservierung in Skagway liegengelassen hatte, brauchte ich einen Ort mit WIFI, um die Adresse nachzuschauen. Es stellte sich heraus, dass ich gerade noch rechtzeitig angehalten hatte, um auf die östliche Brücke zuzuhalten. Die Fahrt über die westliche Brücke hätte wohl zu einem Umweg von 15 – 20 km geführt! Nach einem letzten 10%-Anstieg erreichte ich schliesslich das Hostel. Es war zwar etwas weit abgelegen vom Zentrum, lag dafür aber sehr ruhig. Nachdem ich mein Gepäck verräumt hatte, machte ich mich nochmals auf in den nahen Supermarkt. Als ich wieder herauskam, hatte ich beinahe einen Kulturschock. Es war 20.48 und stockdunkel! Das war ich mir von den letzten Wochen überhaupt nicht mehr gewohnt 😉