San Pedro de Atacama (08.05.2013 – 16.05.2013)

Greg und ich wollten am ersten Tag einen Ausflug mit den Velos zur Laguna Cejar machen. Leider brach bei seinem Rad vor der Abfahrt eine Speiche und da er mit einem 28er-Fahrrad unterwegs ist, nützten meine Ersatzspeichen natürlich auch nichts. Soviel also zum Thema “zuviel unnötigen Krempel mitschleppen” 😉

Ich verbrachte einige Tage damit, Berichte zu schreiben, zu lesen usw. Einen Ausflug machte ich zur Festung Pukará de Quitor und zum Aussichtsberg nebenan. Am Sonntag wollte ich schliesslich ein Auto mieten. Natürlich tauchte die doofe Nuss am Morgen nicht wie vereinbart auf. Als Alternativprogramm wollte ich zur Therme Puritama. Hier wurde die Fahrt abgesagt, da ausser mir angeblich alle anderen kurzfristig storniert hätten. Ziemlich sauer machte ich mich schliesslich daran, meine Siebensachen wieder zusammenzupacken, um am Montag weiterzureisen.

Am Montagmorgen entschloss ich mich, doch noch etwas zu bleiben und einige der Ausflugsziele in der Umgebung zu besuchen. Ich radelte also zur Aldea de Tulor, buchte bei der Rückkehr ein Auto für den nächsten Tag und für den Nachmittag nochmals die Fahrt zur Therme. Danach musste ich mich ziemlich beeilen, um die Abfahrt nicht zu verpassen.

Mit dem gemieteten Pickup fuhr ich nach Tilomonte, Peine und ins Valle de Jere bei Toconao. Danach machte ich einen kurzen Abstecher zur Laguna Chaxa. Schliesslich wollte ich zu den Ruinas de Zapar. Ich folgte dem Wegweiser und blieb schön auf der breiten Piste. Ich hätte wohl besser den wenigen Spuren neben der Fahrbahn folgen sollen – dann hätte ich die blöde Karre vielleicht nicht im plötzlich tiefen Sand “versenkt” 😉 Nun stellte ich also fest, dass ich keinen Allradantrieb hatte. Auch irgendwelche Hilfsmittel zum unterlegen oder rausziehen fehlten natürlich. Da fragte ich mich dann schon, weshalb die überhaupt solche überdimensionierten Pickups vermieten, wenn man damit doch nur auf der asphaltierten Strasse sicher unterwegs ist. Ca. 1 1/2 Stunden versuchte ich, mit Steinen und den Fussmatten wieder freizukommen. Das Handy funktionierte natürlich auch nicht und schliesslich wanderte ich die ca. 4 km querfeld- bzw. querwüstein zur Hauptstrasse. Dort angekommen sah ich zwei andere Fahrzeuge aus der Richtung meines Autos kommen – eines vor und eines hinter mir. Beide entfernten sich selbstverständlich von mir weg. Schliesslich hielt ein weiterer Pickup an, der Fahrer rief seinen Vater zur Unterstützung (vor allem für ein Abschleppseil) und schliesslich schafften wir es zu fünft, mein Auto wieder frei zu bekommen. Die für den Abend geplante Fahrt entweder zur Laguna Cejar oder ins Valle de la Luna konnte ich jetzt natürlich vergessen – um 19.45 war es schon längst dunkel.

Am Mittwoch schloss ich mich schliesslich Luana aus St. Gallen und Oli aus Zürich an und buchte eine Tour zur Laguna Cejar. Anschliessend wollte ich noch einen Tag für meinen Reisebericht, E-Mails, Anrufe usw., den ich aber nur mit telefonieren und lesen verbrachte.

Puakará de Quitor ist eine Festungsanlage der Atacameños. Von vorne steigt der Hügel ca. 30° an – die anderen drei Seiten sind mehr oder weniger senkrecht. Entsprechend konnten sich die Atacameños lange halten und auch die Spanier holten sich bei den ersten Eroberungsversuchen nur blutige Nasen ab. Schliesslich schafften sie es, die Festung mit einer indígenen Vorhut zu stürmen. Ich hätte hier jedenfalls nicht anstürmen wollen – und hätte stattdessen wohl einfach neben dem Fluss gewartet, bis den anderen das Wasser ausgeht 😉 Gleich nebenan wanderte ich auf einen Hügel, von dem ich eine tolle Aussicht geniessen konnte.

Die Aldea de Tulor ist eine ca. 2’800 Jahre alte Siedlung der Atacameños. Die Ausgrabung liegt als erstes Projekt in Chile in der Verantwortung einer indígenen Vereinigung und hat auch schon einen Preis dafür erhalten. Ich würde aber erst mal einen Windschutz um die Anlage stellen. So schnell wie der Wind den Sand in die Löcher bläst, kann man sie kaum freibuddeln.

Von den Termas de Puritama war ich angenehm überrascht. Sie liegen auf ca. 3’500 m.ü.M. in einer tiefen Schlucht. Der Badebereich ist zu einem Grossteil naturbelassen. Etwas unangenehm war nur, dass sich der Schatten in der Schlucht bereits früh ausbreitet und das verlassen des ca. 33° warmen Wassers im Wind ziemlich frisch ist.

In Tilomonte fand ich zwar eine schöne Oase aber nur einige Hütten, die nicht wirklich archäologisch aussahen.

Neben dem Dörfchen Peine geht ein kurzer weg zu einem Felsunterstand, an dessen Wänden Höhlenmalereien bestaunt werden können.

Durch das Valle de Jere soll schon vor Jahrtausenden eine Karawanenroute geführt haben. So sollen die Höhlen dort vor ca. 9’000 Jahren bereits als Lebensmittelspeicher benutzt worden sein.

Die Laguna Chaxa beherbergt Flamingos und andere Vögel, die sich von im Salzwasser lebenden Kleinstlebewesen ernähren.

Das Wasser in der Laguna Cejar weist eine Salzkonzentration von beinahe 30% auf. Man kann sich zwar hineinlegen, schwimmen ist aber sehr schwierig, da man die Beine kaum unter die Wasseroberfläche bringt. Nachdem wir uns eine Salzkruste antrocknen liessen, ging’s weiter zu den Ojos del Salar. Dort sprangen wir in ein kreisrundes Loch, dessen Wasser mit salzarmem Wasser gefüllt war. Schliesslich fuhren wir zur Laguna Tebinquiche, um den Tag mit einem Apéro bei Sonnenuntergang abzuschliessen. Diese Lagune ist nur einige Zentimeter tief. Entsprechend spiegeln sich die vielen Vulkane in der Wasseroberfläche. Leider ist das eine der Haupttouren, sodass sehr viele Leute im seichten Wasser rumwanderten.