Entgegen den Angaben einiger Touristen gefällt mir Puerto Natales eigentlich sehr gut. Die Lage am Fjord der letzten Hoffnung (oder was in der Art) mit den umliegenden Bergen ist wirklich sehr schön. Das Städtchen mit +/- 20’000 Einwohnern lebt natürlich vor allem vom Tourismus im nahen Nationalpark Torres del Paine. Allerdings hat mich dieser im Park selber viel mehr gestört. In Puerto Natales zeigt sich das eher in sehr guten Angeboten was Unterkünfte, Restaurants, Wäschereien, Internetcafés und Ausflugsmöglichkeiten angeht, aber auch durch gute Supermärkte und endlich auch mal ein paar ordentliche Outdoorshops.
Nachdem ich mit dem Ausflug in den Nationalpark nicht sehr glücklich und deshalb auch etwas weniger lange im Park geblieben war, wollte ich am Dienstag aber doch nochmal einen Ausflug machen. Ich überlegte zwischen Kajakfahren und Pferdeausflug und entschied mich dann für das Kajak. Der Anruf der Agentur ergab allerdings, dass am Dienstag und Mittwoch zu starker Wind erwartet werde und die Ausflüge deshalb nicht durchgeführt würden. Also doch auf’s Pferd. Immerhin kann ich schon auf +/- eine ganze Stunde Reiterfahrung in Costa Rica vor zwei Jahren zurückgreifen, sodass der Ausflug ja eigentlich keine Probleme bereiten sollte.
Am Dienstagmorgen wurde ich also vor der Unterkunft abgeholt und nach kurzer Fahrt erreichten wir den Hof. Dort stiess noch eine Familie aus Serena (nördlich von Santiago de Chile) dazu und so machten wir uns inkl. Führer zu fünft auf den Weg. Anfangs dachte ich manchmal, dass ich doch einen etwas grossen Esel erwischt hätte. Wir diskutierten die Rollenverteilung kurz aus und mit Stichentscheid durch mich fiel die Wahl des Chefs dann überraschender weise auf mich. Der Ausflug war wirklich toll. Wir waren eine sehr nette Gruppe und die Aussicht von der Berg-/Hügelkante war wirklich beeindruckend. Nach den gut 3 1/2 Stunden war ich dann aber doch froh, wieder absteigen zu können. Zum Abschluss gab es auf dem Hof noch einen kleinen Imbiss, bevor uns der Fahrer wieder abholte.
Am Abend machte ich mich dann noch auf, meine gewaschenen Kleider, das (ein wenig) gewartete Velo und die nachgedruckten Visitenkarten abzuholen. Danach noch ein bisschen Proviant kaufen und nach dem Abendessen vorpacken. Aufgrund des – bis auf den starken Wind – tollen Wetters hatte ich mich nämlich während dem Ausflug entschlossen, am Mittwoch weiter Richtung Calafate zu fahren.