Eigentlich wollte ich ja von Feuerland nach Alaska reisen. Die Península Valdés ist aber eines jener Ziele, die ich unbedingt sehen wollte. Somit ist sie der Grund, weshalb ich von Buenos Aires die (mit ein paar Umwegen) knapp 1’700 km nach Puerto Madryn geradelt bin.
Nachdem ich bereits am Montagabend in Puerto Madryn ankam, hatte ich bei der Hotelreception eine Tagestour zur Península für den Donnerstag gebucht. Pünktlich um 08.00 wurde ich vor dem Hotel abgeholt und zusammen mit sieben anderen Touris aus Buenos Aires und Mendoza ging es dann die knapp 90 km nach Puerto Pirámides, dem einzigen Dorf auf der Halbinsel. Dort nahm ich als einziger der Gruppe an der Bootstour teil, auf welcher wir einer Seelöwenkolonie sowie Seevögeln sehr nahe kommen konnten. Weiter ging’s auf den Schotterstrassen zu diversen Aussichtspunkten und als Abschluss zu einer Estancia zum späten Mittagessen mit anschliessendem Besuch einer grossen Pinguinkolonie. Danach waren alle müde und unser Fahrer brachte uns zurück nach Puerto Madryn.
Obwohl mir die Tour grundsätzlich gefallen hatte, fehlte mir aber etwas. Also mietete ich mir für den Samstag ein Auto und fuhr nochmals selbst zur Península. Was mir fehlte waren offensichtlich Langsamkeit und Ruhe, um auch die Strecke zwischen den Aussichtspunkten erleben zu können sowie die Möglichkeit, nach eigenem Gutdünken anhalten und aussteigen zu können. An diesem Tag habe ich mir mehr Zeit gelassen und bin unter anderem auch einen interessanten und informativen Weg an einem der Aussichtspunkte entlanggegangen. Während der langsameren Fahrt konnte ich mich auch auf die Landschaft konzentrieren, die hauptsächlich durch Buschwerk bewachsen ist. Einige der Büsche haben sich bewegt – wenn dann auch noch ein langer Hals mit kleinem Kopf dranhängt, nennt man diese Büsche Nandus. Gegen Abend war ich dann aber doch müde und freute mich, in Pau, die ich von Puerto Pirámides nach Puerto Madryn mitnahm, eine nette Beifahrerin für die letzten 90 km dabeizuhaben. Insgesamt war ich fast 400 km mit dem Auto unterwegs, davon die Hälfte auf Schotterstrassen – mit dem Velo wäre das nicht machbar gewesen.
Gesehen habe ich Seelöwen, Seeelefanten, Pinguine, Guanakos, Nandus, Maras, Gürteltiere, einen Zorro (Fuchs) und eine Menge Vögel. Leider kann ich nur Pinguine von Nandus unterscheiden – oder natürlich schwarze von weissen. Falls die Ornitologen unter den Lesern einige der gefiederten Vertreter auf den Fotos erkennen, dürfen sie mich gerne aufklären.