Seyssel, Frankreich – Altstätten, Schweiz (07.08.2014 – 14.08.2014)

Seyssel – Bursinel (100 km) – Estavayer-le-lac (78 km) – Trimbach (124 km) – Lostorf (7 km) – Effretikon (88 km) – St. Margrethen (98 km) – Au (3 km) – Altstätten (12 km)

Der Campingplatz war mässig, der Schlaf entsprechend auch. Dafür stand (bzw. lag) ich schon beinahe an der Grenze, was mich zu einem zeitigen Aufbruch motivierte. Zum Aufwachen mühte ich mich über einen nicht enden wollenden Hügel, während ich mir malerische Radwege direkt am Ufer der Rhone entlang vorstellte. Dafür gab’s unterwegs mal wieder eine kleine Plauderei mit einem anderen Radfahrer, der mir diesmal aber mit dem Wohnmobil entgegenkam. Weiter fuhr ich Richtung Chancy und plötzlich auch vorbei an den mir bekannten roten Radwegweisern. Echt jetzt? Bin ich wirklich wieder zurück in die Schweiz geradelt, ohne was davon zu merken? Da musste ich tatsächlich mein heroisches Foto vom Grenzübertritt abschreiben! Dafür erreichte ich kurz darauf Genf und etwas später auch schon Nyon. Dort nutzte ich am frühen Nachmittag eine längere Pause um E-Mails zu schreiben und einen Platz für die Nacht zu suchen. Ich genoss den Blick auf den Genfersee – allerdings wohl etwas zu lange. Bevor ich wieder im Sattel sass, begann es zu regnen. Trotzdem fand ich meine Unterkunft, machte aber noch eine kleine Extrarunde, um nach langer Zeit wieder mal ein paar typische Produkte einzukaufen…

In den nächsten Tagen fuhr ich meist am Wasser entlang: Genfersee, Neuenburgersee, Murtensee, Aare. Natürlich genoss ich auch die schöne Landschaft. In Trimbach fiel mir dann zum ersten Mal auf, dass jetzt wieder alle Schweizerdeutsch sprechen. Zu Beginn kam mir das noch ziemlich komisch vor.

Am Sonntagmorgen holten mich Markus und Yolanda dann im Hotel bzw. im dazugehörigen Restaurant ab. Mit den beiden war ich zu Beginn meiner grossen Fahrt ca. sechs Wochen in Patagonien unterwegs. Mittlerweile haben sie sich in Lostorf ein Haus gekauft, das sie zu einem Bed & Breakfast umbauen. Der Tag verging bei gegenseitigen Erzählungen und gemeinsamen Erinnerungen sehr schnell. Nebenbei werkelten wir auch noch etwas im zukünftigen Gästehaus rum.

Markus traf ich dann anderntags zum Mittagessen in Aarau. Während wir am Tisch sassen fragte mich jemand, woher ich komme. Er sei selber auch mal nach Bangkok geradelt und hätte mich eingeladen, bei ihm zu übernachten. Da ich noch etwas weiter wollte, schlug ich die Einladung dankend aus. Dafür erreichte ich etwas später Dättwil, wo ich meine ehemaligen Arbeitskollegen in der Filiale besuchte. Danach musste ich überlegen, auf welcher Strecke ich denn nun weiterfahren soll. Schliesslich sah ich, dass Effretikon nur knapp 40 km entfernt war. Also rief ich Leo und Roli an, ob sie zuhause seien, ich würde so in ca. 2 1/2 Stunden vorfahren. Nach einigem Hin- und Her um den Flughafen traf ich dann halt mit einer Stunde verspätung ein. Das Gästebett stand noch vom Wochenendbesuch der Patenkinder bereit und die Bettwäsche war während meinem Anruf grad im Trockner. Dazu erwartete mich noch ein frisch gebackenes Brot. Perfekt!

Überrascht stellte ich nun fest, dass es gar nicht mehr so weit ist ins Rheintal. Winterthur erreichte ich schnell, danach suchte ich mal wieder nach dem richtigen Radweg. Wülflingen, Töss, Sennhof – ich wollte doch einfach nur nach Frauenfeld, was nützen mir da die “Quartier”-Angaben! Schliesslich landete ich dann wieder auf dem richtigen Weg und schon bald sah ich den Bodensee. Nach einem Besuch bei Schwager Tobi in seiner Garage düste ich nach St. Margrethen. Nicole und Göttibub Fabian erwarteten mich dort. Ein Glas Wasser, duschen, umziehen und schon ging’s wieder los zu Fabians BMX-Training. Nachts musste ich dann noch ganz viel erzählen. Die Mitternachtsparty verschliefen wir dann aber.

Nun standen noch einige Besuche und seit langem wieder einmal Fussball an. So erreichte ich schliesslich Altstätten, wo ich mich bei Mami und Willi einquartieren kann, bis meine Wohnung Anfang September wieder frei ist.